Regenduschen im Winter?

Reden wir über den Wasserverbrauch im Haus und damit über Energiebedarf. Regenduschen im Bad sind beliebt. Ein schöner Luxus, der seinen Preis hat: Der Wasserverbrauch einer durchschnittlichen Regendusche liegt bei 20 – 30 Litern pro Minute! Das sind 2 – 3 volle Eimer Wasser, was rund das Dreifache eines herkömmlichen Duschkopfes (Bild) ist. Bei 6 Minuten Duschzeit ergeben sich 120 – 180 Liter Warmwasserverbrauch.

Das ist keine Regendusche, funktioniert aber trotzdem.

Zum Vergleich: Eine Standardbadewanne fasst 180 – 220 Liter Wasser. Davon müssen wir das eigene Volumen abziehen, wenn wir sie füllen, sonst schwappt´s über. Sagen wir einmal 50 Liter (=50 kg), denn wir wollen ja nicht tauchen. So benötigt ein Vollbad 130 – 170 Liter warmes Wasser. Das kann länger als 6 Minuten genossen werden.

Es hieß doch immer: Duschen braucht weniger Wasser als Baden. Wie schnell sich das ändert.

Solange nicht kalt geduscht wird, bedeutet das Gesagte natürlich auch einen dreimal höheren Energieverbrauch für das Erwärmen des Duschwassers gegenüber einer früher einmal normalen Dusche. Ist das überhaupt relevant? Schaun wir mal. Statista.com bietet schöne Zahlen für unser Diagram:

„Ist ja alles gut soweit. Aber man wird ja wohl noch leben dürfen.“ habe ich die Tage erst wieder gehört. Wasserknappheit im Sommer, Energiepreise im Winter, Gasressourcen?

Ach ja, die Solaranlage zur Brauchwassererwärmung mit 70% Jahresdeckung rechnet sich nicht, höre ich auch regelmäßig. Bei derart hohem Wasserverbauch kann das schon sein…

Energieeinsparung – aber wie?

Das Energiefenster gibt Tipps für den täglichen Gebrauch. Manches ist mag neu sein, Manches zur Erinnerung als Anstoß, je nachdem. Wenn es aber zur Planung einer Sanierung, eines Fenster- oder Heizungsaustausches kommt, sind Spezialisten gefragt. Die Abbildung zeigt den Ausschnitt des Ergebnisses einer aktuellen Energieberatung für ein Mehrfamilienhaus von 1936. Es sind Energieeinsparungen von 86% möglich. Dabei hängt die Einsparung bei der Heizung von denen der Bauteile ab. Ein Hauss ist ein System zusammenhängender Teile. Das wird leider oft vergessen.

Bei einer solchen Energieberechnung werden alle Bauteile berechnet und auch die Qualität der Heizung und Lüftung einbezogen sowie solare und interne Gewinne. Heraus kommt ein konkreter Plan:

  • Wo ist welche Wärmedämmung wie dick richtig?
  • Welches Zimmer verbaucht bei welcher Temperatur wieviel Wärme?
  • Sind Heizkörper oder Flächenheizungen sinnvoll?
  • Wärmepumpe oder nicht?
  • Wenn ja, welche?
  • Solarthermie und/oder -strom?
  • usw.

Natürlich gibt es das nicht umsonst. Aber es ist wie immer: Bevor ich eine teure Fahrkarte nach Rom kaufe, überlege ich mir, ob es die hübschen Schuhe nicht auch in Basel gibt. Vielleicht möchte ich aber nach Rom und die Schuhe sind mein Alibi? Will sagen: Wenn die Heizung kaputt ist, lohnt sich eine konkrete, belastbare Berechnung des Ist-Zustandes des gesamten Hauses, um dann faktenbasiert zu entscheiden, was zu tun richtig ist. So können auch Fördergelder eingeplant werden. Manches wird damit möglich, was es vorher nicht war. Die Zeit der pauschalen Sprüche ist längst vorbei. Lassen Sie sich davon nicht blenden.

Es ist dunkler geworden

nach dem langen Sommer. Wir müssen wieder Licht einschalten. Zählen wir doch mal durch wieviele Lampen wir so haben:

  • in meinem Zimmer 3
  • in meinem Bad 2
  • dem kleinem Flur 1
  • im Fernsehzimmer (so hieß das früher) 2
  • im gemeinsamen Flur/Treppe 3
  • im Wohnzimmer 4
  • in der Küche 6 (inkl. Einbaustrahler)
  • dazu kommen noch die Zimmer der andern

Das sind soweit schon einmal 19 Lampen.

Eine pauschale Überschlagsrechnung: 19 alte Glühlampen x 60 Watt (ich finde, die machen immer noch das schönste Licht, gerne auch 100 Watt) sind insgesamt 1.140 Watt.

In der Pauschalen nicht gerechnet: Im Wohnzimmer war! eine 300 Watt Halogenleuchte, meist gedimmt. Das müsste eigentlich hinzugerechnet werden. Wir haben sie ersetzt in 18 Watt LED. Inzwischen haben wir fast alle Lampen in LED getauscht. Die 3 Energiesparlampen im Flur mit den komischen Stecksockeln ärgern mich noch.

Doch zurück zur Rechnung. Angenommen alle 19 Leuchtmittel wäre in 8 Watt LED Lampen getauscht, ergäbe das zusammen 152 Watt. Eine rechnersiche Differenz von 1.140 – 152 Watt = mehr als 20%.

Glühbirne > Halogenlampe > Energiesparlampe > LED-Lampe

Jetzt knipsen wir aber nicht alle Lampen gleichzeitig an, wo bleibt dann die Ersparnis? Ja, wenn Ihr gut seid. Schaut Euch mal genau um… Rechnet einfach genau nach wie lange welche Lampen mit welcher Leistung brennen. Die Ersparnis ist auch dann noch hoch genug.

Aber die alten Lampen funktionieren doch noch. Sollen wir die jetzt wegwerfen? Ja, die Frage ist berechtigt und eine Zwickmühle. Wir müssen jetzt akut Energie sparen. Ich hebe die alten „Birnen“ auf. Im Abstellraum brauche ich selten und nur kurz Licht. Die alten Glüh- und Halogenlampen taugen da gut. Mit den alten Energiesparlampen habe ich schon immer meine Last gehabt… sollen die doch möglichst wenig ein- und ausgeschaltet werden. Ich habe aber gelernt: „Licht aus, Tür zu“, wenn ich aus dem Zimmer gehe.

Mit LED-Lampen wird eine Photovoltaik-Anlage günstiger, denn es braucht entschieden weniger Strom für die Beleuchtung gespeichert werden. Die Batterie kann kleiner und damit deutlich günstiger ausfallen.

Terrassenheizgerät CO²-neutral

Eben „flatterte“ wieder einer der Designmöbel-Kataloge in´s Haus. Schöne Sachen schaue ich immer gerne an. Und da das Wetter gerade wieder Lust auf´s Draußensitzen macht, bin ich hier stecken geblieben:

Ob dieses Modell gerade gefällt, sei hier offen gelassen. Mir drängte sich eine andere Frage auf. Die Dinger sind ja angenehm, aber 1.500 Watt einfach so über die Terrasse, den Balkon in den Wind zu entlassen? Geht das nicht auch CO²-neutral? Mit Gas jedenfalls nicht, mit Ökostrom lieber auch nicht (viel zu schade), aber vielleicht mit einer PV-Anlage. Also rechnen wir mal:

Im Winter brauchen wir solche Heizgeräte eher nicht. Im Sommer wird es warm genug sein. Aber in Frühjahr und Herbst spielen sie ihre Qualität aus. Sagen wir an drei Abenden pro Woche drei Stunden pro Abend. Also nehmen wir an: 3 Std/Abend x 3 Abende/Woche an 6 Monaten im Jahr. Das sind dann 1.500 Watt x 216 Stunden = 324.000 Wh (Wattstunden) = 324 kWh (Kilowattstunden) – die durch eine Photovoltaik-Anlage ersetzt werden sollen.

  • Vorher eine Einordnung: Mit etwa 350 kWh können wir ein Jahr lang, also 12 Monate lang, kochen und backen. Mit ca. 320 kWh betreiben wir ein Jahr lang zwei Gefrierschränke gleichzeitig. Ein modernes, energiesparendes Wohnhaus benötigt weniger als 35 kWh/m² im Jahr. Der Verbrauch unseres Terrassenheizgerätes könnte dem nach 10 m² Wohnfläche heizen, die gesamte Heizperiode lang. Gut, das mögen statistische Spielchen sein – sind aber …

Wie erreichen wir den jetzt die CO²-Neutralität? Ein „Balkonkraftwerk“, eine Stecker-PV-Anlage wäre eine Möglichkeit. Sie haben in der Regel rund 300 bis 350 Watt Leistung, was über das ganze Jahr gesehen knapp 300 kWh Ertrag liefert. Hm, reicht nicht ganz. Auch wird die gesamte Stromausbeute des Jahres, also von 12 und nicht 6 Monaten, benötigt, um am Ende des Jahres noch immer nicht ganz bei Null CO² auszukommen. Besser wären also zwei solcher Anlagen mit den maximal erlaubten 600 W.

Was so eine Stecker-Solarstrom-Anlage ist, ist bei der Verbraucherberatung gut beschrieben. Wir von altbau plus arbeiten gut mit den geschätzen Kollgen zusammen. Für Fragen in Aachen und der Städteregion stehen wir alle gerne zur Verfügung.

Die Solarmodule sind meist etwa 1,60 bis 1,80 m lang und 1 m breit. Sie brauchen nicht unbedingt am Balkongeländer befestigt zu werden, denn da sind sie nicht immer nur schön. Auch Stecker-Solar-Anlagen können auf den Dach oder an der Fassade angebracht werden. Sie dürfen halt nicht mehr als 600 Watt Leistung haben.

Stromsparen mit LED-Birnen?

Ja, das weiß ich ja, ist längst eine Binsenweisheit. – Aber die Überschrift stellt nur die halbe Frage. Vollständig lautet sie:

„Ich habe eine neue Photovoltaikanlage und eine Batterie. Je mehr ich vom Solarstrom selbst verbrauche, desto wirtschaftlicher wird ja die Anschaffung. Da ist es doch egal, mit welchen Glühbirnen meine Lampen funktionieren. Oder?“

Das erscheint auf den ersten Blick eine komische Frage zu sein. Es ist doch klar, dass jede eingesparte Energie nichts kostet und bei einer PV-Anlage immer noch Geld bringt. Die Frage ist aber deswegen nicht dumm, weil sie die Dimensionierung der Photovoltaikanlage anspricht.

Da ich mich gerade mit dem Thema „Autarkie unterwegs“ für unser altes Ex-Feuerwehr-Beratungsmobil beschäftige – hoffentlich können wir damit bald wieder bei Ihnen im Quartier vor Ort beraten – erinnere ich mich an ein Gespräch mit dieser Frage. Beim Wohnmobilbau ist es notwendig und üblich, genau aufzulisten, welche Stromverbaucher mit welcher Leistung gebraucht wird. Danach richtet sich die Dimensionierung der Solarzellen und der Batterie. Im Wohnhaus machen wir das meist nicht, denn ohne Netzstrom kommen wir eh nicht aus.

Und da war die Antwort: „Ohne Netzstrom kommen wir nicht aus.“ Reine Inselanlagen sind nach wie vor die Ausnahme. Das bedeutet, dass wir Strom zukaufen müssen. Wenn wir Licht benötigen, scheint die Sonne bekanntlich eher weniger hell. Unsere Lampen beziehen ihren Solarstrom aus der Batterie. Die wiederum ist nicht billig. Es macht also Sinn Strom zu sparen, damit die Batterie günstig bleiben kann und wenig Netzstrom gekauft werden muss. Die Kunst ist – im Haus wie im Wohn- und Beratungsmobil – Energie nicht leichtfertig zu vergeuden und gleichzeitig die neue Anlage gut zu planen.

Eine Filament-LED-„Glühbirne“ benötigt ca. 1/10 der Energie einer vergleichbaren klassischen Glühbirne. Die Wahl der Lichtfarben lässt kaum Wünsche offen. Ein zu großer Blaulichtanteil, der oft unerwüscht ist, muss hier nicht mehr sein.

P.S.: Wenn das Ex-Feuerwehr-Beratungsmobil seine Photovoltaikanlagen hat, berichten wir davon.

Solarenegie – nicht nur Strom, auch Wärme

Bei der Frage nach Solarenergie wird heute in der Regel an „PV“, an die Stromerzeugung, gedacht. Die solare Wärmegewinnung ist nicht im Fokus – zu Unrecht.

Wie funktioniert eine thermische Solaranlage?

Im Sonnenkollektor fließt kaltes Wasser durch Rohrbündel, die mit Absorberblechen versehen sind. Sie werden mit speziellem Solarglas abgedeckt, um den Treibhauseffekt zu nutzen. Das Wasser heizt sich auf und wird in einen gut wärmegedämmten Warmwasserspeicher geleitet. Dort wird die so gewonnene Wärme mittels Wärmetauschern sowohl für Brauchwasser als auch für Heizungswasser genutzt. Damit das Wasser im Winter nicht einfriert, ist ihm Frostschutz zugesetzt oder es wird eine spezielle Solarflüssigkeit verwendet.

Ob sich eine kleine Variante (nur Warmwasserbereitung) oder die größere (zusätzlich mit Heizungsunterstützung) lohnt, muss im Einzelfall geklärt werden.

Wichtig zu beachten ist dabei unter anderem:

  • Anzahl der Personen im Haushalt
  • Möglichst eine bereitsvorhandene zentrale Warmwasserbereitung
  • Platz auf dem Dach (benötigte Kollektorfläche) und im Keller (Größe des Wasserspeichers)
  • Bei Heizungsunterstützung: Eine Heiztechnik mit niedrigen Temperaturen im Heizkreislauf (z. B. Flächenheizung
  • Eignung des Daches (Statik, Himmelrichtung, Dachneigung, Verschattung)

Schauen Sie bei den Förderprogrammen, erneuerbare Energie und Sonnenergie-Systeme werden gefördert.

Heizen ohne Öl und Gas?

Ist das überhaupt möglich im Altbau?

Diese Frage kann man nicht pauschal verneinen und nur mit Hilfe einer individuellen Beratung beantworten. Ob Heizen mit regenerativen Energien auch in Ihrem Haus möglich ist, hängt von einer Reihe zusammenwirkender Faktoren ab.

Allein der Ruf nach einer elektrisch betriebenen Wärmepumpe reicht nicht aus. Sie werden heute zwar fast schon standardmäßig eingebaut. Nicht selten müssen wir dann aber doch von Elektroheizungen reden. Andererseits können auch sie in Kombination mit guter, eventuell nachträglicher Wärmedämmung (außen oder auch innen) und großen Heizflächen wie Fußboden- und Wandheizung (oder beide kombiniert) sinnvoll sein. Wenn ein ehemaliger Heizölraum vorhanden ist, kann eine Holzpellets-Heizung die beste Wahl sein. Sie sehen, es ist nicht ganz einfach. Lassen Sie sich neutral beraten.

Hier ein Überblick des Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle Bafa über die attraktiven Förderzuschüsse für den Heizungsaustausch.

Weitere online-Hilfen und Beratungstermine bei altbau plus e.V.

Solarwärme – Förderungen

Letztens haben wir darüber gesprochen in wie weit die thermische Nutzung von Sonnenenergie attraktiv ist oder nicht.

Bei dem sommerlichen Wetter heute ist das kaum eine Frage. Heizen ist nicht nötg und die gesamte Ernte wird für die Brauchwassererwärmung genutzt. Gerade habe ich meinen Daunenschlafsack endlich mal gewaschen – mit 100% Sonnenwärme. Die Dusche heute morgen? 100% Sonnenwärme, gespeichert von gestern. Die Spülmaschine ist inzwischen auch voll. Auch bekommt warmes Wasser aus der Solaranlage. Von Frühjahr bis Herbst wird bei uns das warme Wasser zu 100% mit der Sonne produziert. Im winter gibt es auch noch einiges umsonst und ohne Ressourcenverbauch oder Schadstoffproduktion. Das ist ein wirklich gutes Gefühl.

Damit es leichter fällt, sich für eine Solaranlage zu entscheiden, gibt es öffentliche Förderungen. Für einen ersten Überblick sei die Liste der Förderprogramme auf der Webseite von altbau plus e.V. empfohlen. Weitere Fragen können während der kostenlosen und produktneutralen Beratung geklärt werden.