„Smart“ soll doch …

… etwas mit Intelligenz zu tun haben.


Dann ist das (siehe Bild und Links unten) smart, Kühlgeräte und Klimaanlagen nicht wirklich. Auch sommerliche Überschüsse der PV-Anlage gehören nicht in die Wärmepumpe zu Kühlung, sondern in´s Netz. Noch haben wir keine 100% erneuerbare Energie im selbigen, gestern waren es rd. 65%. Das ist schon gut, aber es reicht eben noch nicht. Also, auch wenn es vielleicht recht wenig Vergütung für den eingespeisten Strom gibt, ist es mehr als der Verbauch für eine ansich nicht notwendige Kühlung (dafür gibt es keine Vergütung).

Die Verbraucherzentrale berichtet aktuell wieder einmal ausführlich darüber. Es lohnt sich zu lesen – und zu tun.

Und da es ja nicht oft genug wiederholt werden kann: Wir haben gemessen und darüber berichtet: http://altbau-faqs.de/gruendach-hitzeschutz/

Feuchte Wände sind kalt

Feuchte Wände sind bekanntlich nicht nur ein Mangel, weil akute Schimmelgefahr besteht, sie sind auch kalt. Wollen wir Energie sparen erscheint es schlau, feuchte Wände abzudichten. Das ist aber nicht immer einfach, wie das Bild zeigt, über das wir vor ein paar Tagen in der Beratung gesprochen haben. Der Anlass für diesen Beitrag.

Die Verdunstung der Feuchtigkeit aus der Wand verursacht Verdunstungskälte an der Wandoberfläche. Die hätten wir aber gerne warm, damit im Raum ein angenehmes Wärmestrahlungsklima herrscht. Je wärmer Boden, Wände, Decke, Einbauten und Möbel es Raumes sind, desto niedriger kann die Lufttemperatur eingestellt werden. Das ist gesund und spart. Eine feuchte Wand sollte also auch aus Gründes des Energiesparens unbedingt abgedichtet werden. Diesmal ein Tipp, der zwar nicht so einfach zu realisieren ist, wie Türen zu schließen und Glühbirnen auszuwechseln, sich aber lohnen kann.

Oft wird der Aufwand gescheut und nach teils recht abenteuerlichen Methoden zur Wandtrockenlegung gegriffen. Um an einer feuchten Wand eine Oberfläche zu schaffen, die abdichtungsfähig ist, bedarf es nicht selten einiges an Aufwand. Dabei brauchen die Wände gar nicht so dramatisch auszusehen, wie diese eines Denkmals aus dem Hochwasserkatastrohengebiet. Mit geeigneten Ton-Sand-Mischungen können bei deutlich reduziertem Aufwand zuverlässige Ergebnisse erreicht werden, teils auch in Eigenleistung. Mit ihnen müssen die Wände nicht verputzt werden, auch nicht bei drückendem Wasser. Der Kollege hat damit einige Erfahrung und beschreibt sie hier in den Altbau-FAQs als auch hier. Es gibt weitere, gute Methoden. Jede hat ihre Besonderheiten. Das Entscheidende dieses Beitrag will sein: Egal wie die Abdichtung ausgeführt wird, es gibt (fast) immer einen gangbaren Weg und der lohnt sich – eine sorgfältige Planung auf der Basis einer ebenso gründlichen Ursachensuche vorrausgesetzt. Dann brauchen kalte, feuchte Wände nicht sein.

Wo bleibt die Behaglichkeit?

Wir sollen Energie sparen, unsere CO²-Produktion reduzieren, die Heizung runter drehen. Gut, haben wir verstanden, machen wir. Dann wird es eben kalt. Auch egal, ziehen uns halt einen zweiten Pullover an. – Nee, wa. Nicht echt jetzt, oder?

Doch! Nur nicht so, sondern intelligent. Schauen wir uns zuerst diese beiden Grafiken an:

Worum geht es da? Es geht hier um die empfundene Wärme oder auch um die „thermische Behaglichkeit“. Die Raumluftfeuchte trägt auch ihren Teil zur Behaglichkeit bei, ebenso wie die Lichtverhältnisse, die Raumakustik und manch anderes. Hier bleiben wir bei der Temperatur, denn die sollen/wollen wir ja herabsetzen.

Genauer gesagt sprechen wir hier von Strahlungswärme und Luftwärme. Unser Körper ist so angelegt, dass er Wärmestrahlung ungleich besser aufnehmen kann als Konvektionswärme. Das kennen wir alle. Jetzt, wo es wieder kalt wird, brauchen wir einen warmen Mantel oder Jacke. Kommt aber die Sonne heraus, setzen wir uns in eine windstille Ecke, machen Mantel oder Jacke auf und lassen uns von der Sonne wärmen. Die Lufttemperatur ist noch immer die gleiche wie gerade eben, als noch die Wolke vor „der großen Heizstrahlerin“ war. Warum das so ist, lassen wir an dieser Stelle dahin gestellt. Wir wissen alle, dass es so ist. Die Wärmestrahlung erreicht uns einfach besser als warme Luft. Das Prinzipmache sich auch die „Umweltheizgeräte“ zu nutze, die jetzt wieder überalle auf den Terrassen und in den Straßencafés zu finden sind. So, jetzt wissen wir worum es geht.

Im Haus gilt das gleiche. Wenn die Wände relativ kalt sind, strahlen wir Bewohner unsere Wärme an die kühlen Wände ab. Jetzt sind wir das Wärmestrahlungs gerät. Wenn jedoch die Wände warm sind, kehrt sich die Situation um. Wir werden zu den Empfangenden der Wärmestrahlung, wie eben in der Sonne. In Altbauten herscht meistens der blaue Zustand vor, in der Regel gepaart mit Heizkörpern, die einen recht großen Konvektonsanteil haben. Das rechte bild unten zeigt wie es aussieht.

Besser wäre der linke Zustand. Warum haben wir ja oben gesehen. Es geht also darum, die Oberflächentempertur der Wände soweit anzuheben, dass Wärmeenergie von den Wänden hin zu den Bewohnenden strahlt. Das erreichen wir auf verschiedenen Wegen:

Der erste ist natürlich die Wände vor Auskühlung zu schützen, also wärmezudämmen. Wenn es von außen nicht geht, kann auch eine Innendämmung (Achtung! Nur mit geeigneten Baustoffen) verwendet werden. Die ist zwar nicht so dick wie die Außendämmung, erhöht jedoch ebenso die Oberflächentemperatur der Wände.

Als nächstes bietet sich der Austausch der Heizkörper durch Wandheizflächen an. Das gestaltet sich meist deutlich einfacher als es zuerst den Eindruck macht. Hierbei ist ein weiterer Vorteil, dass die Heizflächen großflächig sein können/sollen und damit die Vorlauftemperatur der Heizung abgesengt wird. Das ermöglicht den Einsatz moderner Wärmepumpen (die benötigen niedrige Vorlauftemperaturen, um effizient und wirtschaftlich zu laufen).

Ein weiterer Vorteil der Wandheizung ist eine gleichmäßigere Luftfeuchtigkeit, da die Raumluft weniger erwärmt wird. Auch kann die Schalldämmug zum Nachbarn verbessert werden. Es gibt so manchen Mehrfachnutzen.

Energie sparen = kalt? – Nicht wirklich.

Wir machen es uns behaglicher, senken die Lufttemperatur und nutzen obendrein effiziente Wärmepumpentechnik. Wenn wir dann noch einen anständigen Pufferspeicher ins Heizsystem einbauen, können wir bei den niedrigen Vorlauftemperaturen auch noch Solarwärme zum Heizen nutzen. Die mag nicht ausreichen, trägt aber einen guten Teil zum Klimaschutz und Geldbeutelschutz bei. Dazu an anderer Stell mehr.

So, das war jetzt eine kleine Werbesendung für intelligentes Heizen.

Gibt es eine energiesparende Wärmedämmung?

Wärmedämmung ist doch zum Energiesparen dafür erfunden! Also was soll die Frage? Nun, so ganz dumm ist die Frage nicht. Schauen wir mal. Richtig ist, dass jedes Wärmedämmaterial über seine Lebensdauer eine positive Energiebilanz vorweisen kann und damit energiesparend ist. Das heißt, die“graue Energie“ des Materials ist geringer als die durch seinen Einsatz am Haus zum heizen und kühlen eingesparte. Also dann, Thema durch. – Bis auf die Frage, was denn „graue Energie“ ist.

Datenquelle: Bernhard Kolb, „Nachhaltiges Bauen in der Praxis“

Wikipedia definiert: „Die graue Energie eines Produktes ist die benötigte Energie für Herstellung, Transport, Lagerung, Verkauf und Entsorgung.“ Das erklärt eigentlich alles. Es ist folglich der Energieinsatz, der nötig ist, um ein Dämmaterial zur Verfügung zu haben und wieder zurück zu bauen. Für eine detailiertere Betrachtung sei auf den oben verlinkten Artikel verwiesen (oder auf die altbau plus Sprechstunde). Die auf dem Markt verfügbaren Wärmedämmstoffe haben sehr unterschiedliche Herkünfte. Es sind mineralische Stoffe, Produkte der Erdölchemie oder aus nachwachsenden Rohstoffen oder aus Recyclingmaterialien hergestellte. Alle haben einen zum Teil erheblich unterschiedlichen Anteil grauer Energie. Das zu beachten lohnt sich.

Das Energiefenster widment sich ja einem sehr breiten Spektrum von Themen. Schauen wir uns also die Grafik oben an. Interessant ist, dass die obersten drei, die mit Abstand am meisten genutzten sind. An ihren technischen Eigenschaften kann das tatsächlich nicht liegen, sondern eher an Gewohnheiten. Hier ein mögliches Beispiel von vielen für Wärmedämmstoffe der unteren Ränge. Hier wurde ein Anbau in Holzständerbauweise gebaut. Zwischen den Ständern wurde mit einer flexiblen Holzfasermatte gedämmt. Gut möglich hätten auch eingeblasene Zelluloseflocken sein können. Außen folgte eine stabile Holzfaserplatte. Sie wurde wie ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) direkt verputzt. Damit ist das Stichwort gesetzt. Auch für die nachträgliche Wärmedämmung mittels WDVS sind nachhaltige Naturmaterialien möglich.

Zurück zur Eingangsfrage: Ja, es gibt mehr oder weniger energiesparende Wärmedämmstoffe.

Anstrich oder Wärmedämmung?

Der Sommer eignet sich gut für einen Fassadenanstrich. Wenn das Haus neu angestrichen ist, ist erstmal wieder Ruhe. Der Winter kann kommen. In den nächsten 10 bis 15 Jahren wird an der Fassade nichts mehr zu tun sein.

Doch das könnte ein Trugschluss sein. Denn falls nach schon fünf Jahre später die Heizung erneuert werden muss, kommt die Frage nach der Wärmedämmung  des Hauses auf den Tisch. Die neue Heizung soll ja für die Zukunft nicht überdimensioniert werden. Fest steht, dass die Energiepreise spürbar steigen werden. Der Markt mag das möglicherweise anders sehen, ist aber ein unzuverlässiger Ratgeber. Die CO²-Steuer steigt in jedem Fall. Andererseits bietet eine stabile Förderstruktur ernst zu nehmende Anreize mehr zu tun als nur anzustreichen. Energiesparen ist politisch gewollt. Dafür wird etwas getan.

Und nun? Das ist einfach: Bevor ein Auftrag über einen Fassadenanstrich erteilt wird, ist eine ganzheitliche, also alle Aspekte umfassende Beratung vernünftig. Organisationen wie altbau plus e.V. bieten solche Hilfen durch erfahrene Architekten sogar kostenlos an. Im Anschluss daran mag ein detailierterer Energie-Check durch die Verbraucherberatung angeraten sein.

Welche Fragen sollten beantwortet werden? Wie sieht die Fassade aus? Was muss konstruktiv repariert werden? Taugt sie für eine Wärmedämmung? Gibt es Alternativen wie z.B. die Innendämmung? Das Bild oben zeigt einen Teil eines Jahrhundertwendehauses. Hier wäre es schade mit einer Außendämmung die schöne Ansicht zu verschandeln. Außerdem ist es teuer die Schnörkel abzuschlagen und dann glatt beizuputzen bevor die Dämmplatten montiert werden könnten.

Doch auch, wenn es richtig ist, sich auf einen Anstrich zu beschränken, kann etwas für die Nachhaltigkeit und die Energiebilanz getan werden. Lenken wir unser Augenmerk auf die Farbe, die verstrichen werden soll. Damit ist nicht der Farbton gemeint, sondern das Material. organisch gebundene Kunststoffanstriche (u.a. Kunstharzdispersionen, Silikonfarben) sind Erdölprodukte. Silikatfarben und Kalkfarben gibt es als reine Naturprodukte, ebenso Naturharzdispersionen. Sie alle unterscheiden sich durch einen verschieden großen ökologischen Fußabdruck – und die Hersteller durch eine mehr oder weniger transparente Aufklärung über die Inhaltsstoffe. Als gute Positivliste ist die www.natureplus-database.org zu empfehlen.

Beim Beipiel oben mussten diverse Schichten („Filme“) Kunststoffanstrich entfernt werden. Sie waren rissig, teil lose, teil sehr fest, kaum dampfdiffusionsoffen- keine Freude. Es wurde dann mit Silikatfarbe (nicht Silikon!) gestrichen. Dieses Material verkieselt mit dem Untergrund, d.h. es ist nicht filmbildend. Dadurch kann sie keine Blasen oder Risse bilden oder abplatzen. Der nächste Anstrich ist dem entsprechend einfach, schnell und kostengünstig – und weniger Energie aufwändig. Ach ja, Silikatfarbe benötigt keinen „Lotuseffekt“, um lange sauber zu bleiben. Dafür bietet sie eine sehr schöne Farbtiefe.

Was ist denn da passiert?

Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht. Es geht uns auch eigentlich gar nichts an. Dennoch fällt mir beim Spazieren gehen diese Fassade seit Monaten auf.

Es war eine typische 60er-Jahre-Architektur. Das Haus wurde aufwändig modernisiert. Das Dach wurde gedämmt. Die Fenster wurden ausgetauscht. Die Fassade wurde gedämmt. Alles macht – aus Sicht des Passanten – einen guten Eindruck. Und dann das. Was wohl dahinter steckt, dass die äußere Verkleidung der Sockelfassade so leiden muss. Doch darum geht es hier nicht. Das Haus ist ein gutes Beipiel, wie ein alter Bungalow zu einem neuzeitlichen Haus werden kann.

Oft sind ja 60er-Jahre-Grundrisse ausgesprochen gut. Auch wurden damals nahe zu keine ungesunden oder sonst problematischen Baustoffe verwendet. Die Häuser sind einfach, aber von der Substanz her gut. Meist ist es kein Problem, Dach und Außenwände gemäß heute üblichen Maßstäben gegen Wärmeverluste zu schützen. Stilistische Veränderungen, dem aktuellen Geschmack entsprechend – wie hier geschehen – lassen sich verwirklichen. Mir persönlich sind Häuser aus den 50ern und 60ern deutlich lieber als die der 80er und 90er Jahre – nur weil ich selber aus dieser Zeit stamme. Sie sind einfacher ebaut und einfacher zu verändern.

Und hier? Das Erdgeschoss wurde mit einem Wärmedämmverbundsystem gedämmt. Das hat offensichtlich funktioniert. Das Sockelgeschoss hat eine Vorhangfassade erhalten, also eine Unterkonstruktion aus Blechprofilen, die die Fassadenverkleidung trägt und den nötigen Abstand für die Dämmung herstellt. Die Mineralwolldämmung ist außenseitig mit einem Flies versehen. Bei einem Dach würde man es „Unterspannbahn“ oder „zweite wetterführende Ebene“ nennen. Deren Aufgabe ist es, bei Schäden an der ersten, äußeren „wetterführenden Ebene“ die Konstruktion vor Regen und Wind zu schützen. Eine imprägnierte Holzfaserdämmplatte z.B. kann das über einige Monate (tatsächlich meist deutlich länger als gewährleistet wird). Ein Flies oder eine feuchtevariable Unterspannbahn kann das ansich auch.

Die Mineralwolldämmung des Beipiels hier ist durch das Zerreißen des schwarzen Flies durchfeuchtet und hat längst begonnen auszufasern. Sie dämmt nun nicht mehr und muss erneuert werden. Unser Beispiel macht deutlich, dass es Sinn macht, sorgfälltig und mit Bedacht auf die richtigen Materialien zu achten.

Eine klasse Frage ist immer: „Was passiert denn, wenn hier einmal etwas kaputt geht?“

Wandheizung im Altbau

Im Altbau ist es oft nicht ganz einfach eine zeitgemäße Heizanlage mit niedrigen Vorlauftemperaturen einzubauen. Eine Wärmepumpe kann zwar höhere Temperaturen des Heizkreises bedienen, wird dann aber unwirtschaftlich und verliert ihren eigentlichen Sinn. Wenn aber auch weitere Renovierungsarbeiten anstehen, bieten sich Möglichkeiten, die weniger aufwendig sind als sie erscheinen mögen.

Der Trick ist, möglichst viel Fläche mit dann niedrigerer Temperatur zu heizen. Die klassische Fußbodenheizung bietet sich unter Umständen an, meistens aber eher nicht. Bleiben die Wände. Stellen wir uns die Fußbodenheizung einfach hochgeklappt vor. Das lässt sich einfach auf vorhandene Putzflächen oder, wie hier im Beispiel des Fotos, auf Trockenbauwänden montieren. Dazu werden Kupfer-, PE- oder Verbundrohre mittels Klippleisten an den Wänden befestigt und anschließend verputzt.

Der Putz ist idealerweise ein Lehmputz, weil er bestens geeignet ist, die Temperaturspannungen im Putz schadlos aufzunehmen und gleichzeitig die Wärme gut abzustrahlen. Verarbeitungstechnisch bietet Lehmputz zusätzliche Vorteile. Für den Hausmann wichtig: Da Lehm nicht chemisch abbindet, lässt er sich mit Wasser wieder anlösen. Das heißt, Baustellenschmutz kann ohne viel Mühe einfach weggeputzt werden. Beim Arbeiten in bewohnten Wohnungen ist das ein nicht zu unterschätzendes Argument.

„Abstrahlen“ haben wir oben gesagt. Eine Wandheizung ist eine besonders wirkungsvolle Strahlungsheizung. Da wir Menschen aufrechte Wesen sind, können wir von senkrechten Flächen bestens angestrahlt werden.