Feuchte Wände sind bekanntlich nicht nur ein Mangel, weil akute Schimmelgefahr besteht, sie sind auch kalt. Wollen wir Energie sparen erscheint es schlau, feuchte Wände abzudichten. Das ist aber nicht immer einfach, wie das Bild zeigt, über das wir vor ein paar Tagen in der Beratung gesprochen haben. Der Anlass für diesen Beitrag.
Die Verdunstung der Feuchtigkeit aus der Wand verursacht Verdunstungskälte an der Wandoberfläche. Die hätten wir aber gerne warm, damit im Raum ein angenehmes Wärmestrahlungsklima herrscht. Je wärmer Boden, Wände, Decke, Einbauten und Möbel es Raumes sind, desto niedriger kann die Lufttemperatur eingestellt werden. Das ist gesund und spart. Eine feuchte Wand sollte also auch aus Gründes des Energiesparens unbedingt abgedichtet werden. Diesmal ein Tipp, der zwar nicht so einfach zu realisieren ist, wie Türen zu schließen und Glühbirnen auszuwechseln, sich aber lohnen kann.
Oft wird der Aufwand gescheut und nach teils recht abenteuerlichen Methoden zur Wandtrockenlegung gegriffen. Um an einer feuchten Wand eine Oberfläche zu schaffen, die abdichtungsfähig ist, bedarf es nicht selten einiges an Aufwand. Dabei brauchen die Wände gar nicht so dramatisch auszusehen, wie diese eines Denkmals aus dem Hochwasserkatastrohengebiet. Mit geeigneten Ton-Sand-Mischungen können bei deutlich reduziertem Aufwand zuverlässige Ergebnisse erreicht werden, teils auch in Eigenleistung. Mit ihnen müssen die Wände nicht verputzt werden, auch nicht bei drückendem Wasser. Der Kollege hat damit einige Erfahrung und beschreibt sie hier in den Altbau-FAQs als auch hier. Es gibt weitere, gute Methoden. Jede hat ihre Besonderheiten. Das Entscheidende dieses Beitrag will sein: Egal wie die Abdichtung ausgeführt wird, es gibt (fast) immer einen gangbaren Weg und der lohnt sich – eine sorgfältige Planung auf der Basis einer ebenso gründlichen Ursachensuche vorrausgesetzt. Dann brauchen kalte, feuchte Wände nicht sein.