Das Energiefenster gibt Tipps für den täglichen Gebrauch. Manches ist mag neu sein, Manches zur Erinnerung als Anstoß, je nachdem. Wenn es aber zur Planung einer Sanierung, eines Fenster- oder Heizungsaustausches kommt, sind Spezialisten gefragt. Die Abbildung zeigt den Ausschnitt des Ergebnisses einer aktuellen Energieberatung für ein Mehrfamilienhaus von 1936. Es sind Energieeinsparungen von 86% möglich. Dabei hängt die Einsparung bei der Heizung von denen der Bauteile ab. Ein Hauss ist ein System zusammenhängender Teile. Das wird leider oft vergessen.
Bei einer solchen Energieberechnung werden alle Bauteile berechnet und auch die Qualität der Heizung und Lüftung einbezogen sowie solare und interne Gewinne. Heraus kommt ein konkreter Plan:
Wo ist welche Wärmedämmung wie dick richtig?
Welches Zimmer verbaucht bei welcher Temperatur wieviel Wärme?
Sind Heizkörper oder Flächenheizungen sinnvoll?
Wärmepumpe oder nicht?
Wenn ja, welche?
Solarthermie und/oder -strom?
usw.
Natürlich gibt es das nicht umsonst. Aber es ist wie immer: Bevor ich eine teure Fahrkarte nach Rom kaufe, überlege ich mir, ob es die hübschen Schuhe nicht auch in Basel gibt. Vielleicht möchte ich aber nach Rom und die Schuhe sind mein Alibi? Will sagen: Wenn die Heizung kaputt ist, lohnt sich eine konkrete, belastbare Berechnung des Ist-Zustandes des gesamten Hauses, um dann faktenbasiert zu entscheiden, was zu tun richtig ist. So können auch Fördergelder eingeplant werden. Manches wird damit möglich, was es vorher nicht war. Die Zeit der pauschalen Sprüche ist längst vorbei. Lassen Sie sich davon nicht blenden.
Wir sollen Energie sparen, unsere CO²-Produktion reduzieren, die Heizung runter drehen. Gut, haben wir verstanden, machen wir. Dann wird es eben kalt. Auch egal, ziehen uns halt einen zweiten Pullover an. – Nee, wa. Nicht echt jetzt, oder?
Doch! Nur nicht so, sondern intelligent. Schauen wir uns zuerst diese beiden Grafiken an:
Worum geht es da? Es geht hier um die empfundene Wärme oder auch um die „thermische Behaglichkeit“. Die Raumluftfeuchte trägt auch ihren Teil zur Behaglichkeit bei, ebenso wie die Lichtverhältnisse, die Raumakustik und manch anderes. Hier bleiben wir bei der Temperatur, denn die sollen/wollen wir ja herabsetzen.
Genauer gesagt sprechen wir hier von Strahlungswärme und Luftwärme. Unser Körper ist so angelegt, dass er Wärmestrahlung ungleich besser aufnehmen kann als Konvektionswärme. Das kennen wir alle. Jetzt, wo es wieder kalt wird, brauchen wir einen warmen Mantel oder Jacke. Kommt aber die Sonne heraus, setzen wir uns in eine windstille Ecke, machen Mantel oder Jacke auf und lassen uns von der Sonne wärmen. Die Lufttemperatur ist noch immer die gleiche wie gerade eben, als noch die Wolke vor „der großen Heizstrahlerin“ war. Warum das so ist, lassen wir an dieser Stelle dahin gestellt. Wir wissen alle, dass es so ist. Die Wärmestrahlung erreicht uns einfach besser als warme Luft. Das Prinzipmache sich auch die „Umweltheizgeräte“ zu nutze, die jetzt wieder überalle auf den Terrassen und in den Straßencafés zu finden sind. So, jetzt wissen wir worum es geht.
Im Haus gilt das gleiche. Wenn die Wände relativ kalt sind, strahlen wir Bewohner unsere Wärme an die kühlen Wände ab. Jetzt sind wir das Wärmestrahlungs gerät. Wenn jedoch die Wände warm sind, kehrt sich die Situation um. Wir werden zu den Empfangenden der Wärmestrahlung, wie eben in der Sonne. In Altbauten herscht meistens der blaue Zustand vor, in der Regel gepaart mit Heizkörpern, die einen recht großen Konvektonsanteil haben. Das rechte bild unten zeigt wie es aussieht.
Besser wäre der linke Zustand. Warum haben wir ja oben gesehen. Es geht also darum, die Oberflächentempertur der Wände soweit anzuheben, dass Wärmeenergie von den Wänden hin zu den Bewohnenden strahlt. Das erreichen wir auf verschiedenen Wegen:
Der erste ist natürlich die Wände vor Auskühlung zu schützen, also wärmezudämmen. Wenn es von außen nicht geht, kann auch eine Innendämmung (Achtung! Nur mit geeigneten Baustoffen) verwendet werden. Die ist zwar nicht so dick wie die Außendämmung, erhöht jedoch ebenso die Oberflächentemperatur der Wände.
Als nächstes bietet sich der Austausch der Heizkörper durch Wandheizflächen an. Das gestaltet sich meist deutlich einfacher als es zuerst den Eindruck macht. Hierbei ist ein weiterer Vorteil, dass die Heizflächen großflächig sein können/sollen und damit die Vorlauftemperatur der Heizung abgesengt wird. Das ermöglicht den Einsatz moderner Wärmepumpen (die benötigen niedrige Vorlauftemperaturen, um effizient und wirtschaftlich zu laufen).
Ein weiterer Vorteil der Wandheizung ist eine gleichmäßigere Luftfeuchtigkeit, da die Raumluft weniger erwärmt wird. Auch kann die Schalldämmug zum Nachbarn verbessert werden. Es gibt so manchen Mehrfachnutzen.
Energie sparen = kalt? – Nicht wirklich.
Wir machen es uns behaglicher, senken die Lufttemperatur und nutzen obendrein effiziente Wärmepumpentechnik. Wenn wir dann noch einen anständigen Pufferspeicher ins Heizsystem einbauen, können wir bei den niedrigen Vorlauftemperaturen auch noch Solarwärme zum Heizen nutzen. Die mag nicht ausreichen, trägt aber einen guten Teil zum Klimaschutz und Geldbeutelschutz bei. Dazu an anderer Stell mehr.
So, das war jetzt eine kleine Werbesendung für intelligentes Heizen.
Das Energiefenster gibt ja den Blick auf kleine, einfache Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz frei. Dazu gehört auch die Frage, ob es sinnvoll ist, die alten, gebräuchlichen Heizkörperventile gegen neue, elektronisch geregelte auszutauschen. Man hört und liest ja durchaus widersprüchliches dazu. Eine Universalantwort wird es hier nicht geben, denn – wie meistens – „es kommt immer darauf an“. Dennoch lohnt es sich hinzuschauen:
Fangen wir vorne an. Heizungsventile tauschen wir keine aus, auch die Heizkörperventile bleiben wo sie sind, nämlich zwischen dem Heizungsrohr und dem Heizkörper. Wenn dieses Ventil ausgetauscht werden sollte, müsste das Wasser des Heizsystems zumindest soweit abgelassen werden, dass an unserer Stelle kein Heizwasser auslaufen kann. Das wollen wir aber gar nicht, das wäre ja nicht mehr einfach – wir brauchen es auch nicht.
Denn uns geht es heute tatsächlich gar nicht um das Ventil, sondern um seine Steuerung. Bekanntlich wird mit den Einstellungen des Ventils die Menge des Zuflusses an warmen Heizungswasser in den Heizörper geregelt. Wenn viel Wärme benötigt wird, ist das Ventil offen, wenn weniger Wärme benötigt wird, ist es weniger offen. Auf dem Ventil ist der Ventilkopf mit den möglichen Einstellungen montiert. Wenn die gesamte Heizungsanlage richtig eingestellt ist, steht er normal auf „3“. Um die Raumtemperatur abzusenken, wird „zugedreht“ (Richtung „1“) oder es wird „aufgedreht“ (Richtung „5“), wenn es wärmer sein soll. – Gut, das haben wir alle schon einmal gehört. Doch was geschieht eigentlich in dem Thermostatkopf?
Nachdem die Grundtemperatur des Raumes wie beschrieben eingestellt wurde, regelt das Thermostatventil die Feinsteuerung des Ventils. Das dient dazu, um die ständigen Temperaturschwankungen durch sich verändernde Bedingungen im und außerhalb des Raumes auszugleichen: also bei Sonneneinstrahlung zudrehen, wenn Besuch kommt oder ein Meeting stattfindet, auch zudrehen, wenn der Wind auffrischt oder die Sonne wieder hinter Wolken verdeckt ist, wieder aufdrehen usw.. Das Thermostatventil kann auf physikalischem Wege, also ohne Strom und Stellmotor, das Heizkörperventil öffen und schließen. Wir Nutzer des Raumes brauchen (und sollten) folglich nicht ständig am Ventilkopf „herumdrehen“, sondern lassen ihn besser in Ruhe. – Das hat sich nicht überall herumgesprochen…
Dieser alte, „klassische“ Thermostatventilkopf hat eine gewisse Trägheit. Im Gegensatz dazu können die neuen, „modernen“ elektronisch gesteuerten Ventilköpfe schneller und genauer reagieren. Zumindest ist das meine persönliche Erfahrung. Das tun sie durch elektronische Temperatursensoren und -regelung und durch einen batteriebetriebenen Stellmotor. Mit Genauigkeit lässt sich die Energieeffizienz verbessern. Umwerfend werden die Ersparnisse allein hierdurch eher nicht sein, aber das bekannte Kleinvieh macht ja auch Mist.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass nach dem Montieren der neuen Ventilsteuerungen Zugerscheinungen im Raum geringer waren und die Wärme gleichmäßiger verteilt scheint. Dadurch konnte ich die eingestellte Temperatur bis zu drei Grad absenken. Das spart dann schon Energie. Um ehrlich zu sein, vollständig richtig erklären kann ich das nicht wirklich, außer so: Wenn die elektronische Steuerung genauer misst und schneller reagiert, dreht es das Ventil öfter, aber weniger weit, auf bzw. zu. Die Regelung geschieht feiner. So kann der Heizkörper gleichmäßiger Wärme abgeben. Es wird nicht mehr so stark „Gas gegeben“ und „abgebremst“. Gleichmäßiges Fahren verbraucht ja auch weniger Sprit bzw. Kraft als das ständige gas-bremsen, gas-bremsen… Ich empfinde ds angenehmer.
Es gibt noch weitere Vorteile der elektronischen Heizkörperventilsteuerungen. Die Raumtemperaturen können – in angemessenen Grenzen – dem täglichen Lebensrythmus entsprechend programmiert werden. Wenn ich wärend der Arbeitszeit im Büro sitze, braucht mein Lesezimmer nicht so warm zu sein, als würde ich dort mein Glas Wein trinken. So können raumweise Temperaturprofile erstellt werden. Auch das verbessert die Energieeffizienz. Manche dieser „neuen“ Geräte können mit smart-home-apps kommunizieren. Es sollte aber auch hier nicht ständig an den Einstellungen herumgeregelt werden, obwohl es sich doch so schön mit dem Handy spielt.
Eines gibt es noch zu beachten: Während die bekannten, physikalischen Thermostatventile ohne Motor auskommen und entsprechend lautlos arbeiten, können, je nach Produkt, die elektrischen Stellmotoren leise oder sehr leise sein. Es tritt sicher eine gewisse Gewöhnung ein und das Geräusch hängt auch von der Leichtgängigkeit Ventile ab. Es macht Sinn erst neues „Heizungsventil“ zu kaufen und zu testen und dann die weiteren.
Eben „flatterte“ wieder einer der Designmöbel-Kataloge in´s Haus. Schöne Sachen schaue ich immer gerne an. Und da das Wetter gerade wieder Lust auf´s Draußensitzen macht, bin ich hier stecken geblieben:
Ob dieses Modell gerade gefällt, sei hier offen gelassen. Mir drängte sich eine andere Frage auf. Die Dinger sind ja angenehm, aber 1.500 Watt einfach so über die Terrasse, den Balkon in den Wind zu entlassen? Geht das nicht auch CO²-neutral? Mit Gas jedenfalls nicht, mit Ökostrom lieber auch nicht (viel zu schade), aber vielleicht mit einer PV-Anlage. Also rechnen wir mal:
Im Winter brauchen wir solche Heizgeräte eher nicht. Im Sommer wird es warm genug sein. Aber in Frühjahr und Herbst spielen sie ihre Qualität aus. Sagen wir an drei Abenden pro Woche drei Stunden pro Abend. Also nehmen wir an: 3 Std/Abend x 3 Abende/Woche an 6 Monaten im Jahr. Das sind dann 1.500 Watt x 216 Stunden = 324.000 Wh (Wattstunden) = 324 kWh (Kilowattstunden) – die durch eine Photovoltaik-Anlage ersetzt werden sollen.
Vorher eine Einordnung: Mit etwa 350 kWh können wir ein Jahr lang, also 12 Monate lang, kochen und backen. Mit ca. 320 kWh betreiben wir ein Jahr lang zwei Gefrierschränke gleichzeitig. Ein modernes, energiesparendes Wohnhaus benötigt weniger als 35 kWh/m² im Jahr. Der Verbrauch unseres Terrassenheizgerätes könnte dem nach 10 m² Wohnfläche heizen, die gesamte Heizperiode lang. Gut, das mögen statistische Spielchen sein – sind aber …
Wie erreichen wir den jetzt die CO²-Neutralität? Ein „Balkonkraftwerk“, eine Stecker-PV-Anlage wäre eine Möglichkeit. Sie haben in der Regel rund 300 bis 350 Watt Leistung, was über das ganze Jahr gesehen knapp 300 kWh Ertrag liefert. Hm, reicht nicht ganz. Auch wird die gesamte Stromausbeute des Jahres, also von 12 und nicht 6 Monaten, benötigt, um am Ende des Jahres noch immer nicht ganz bei Null CO² auszukommen. Besser wären also zwei solcher Anlagen mit den maximal erlaubten 600 W.
Die Solarmodule sind meist etwa 1,60 bis 1,80 m lang und 1 m breit. Sie brauchen nicht unbedingt am Balkongeländer befestigt zu werden, denn da sind sie nicht immer nur schön. Auch Stecker-Solar-Anlagen können auf den Dach oder an der Fassade angebracht werden. Sie dürfen halt nicht mehr als 600 Watt Leistung haben.
Wer seine Heizungsanlage im Blick hat, spart Energie und Geld.
Am 28. März hat die Sommerzeit begonnen. Schon wieder die Uhr umstellen. Die Uhr wird um eine Stunde vorgestellt von 02:00 Uhr auf 03:00Uhr. Während viele technische Geräte die Umstellung längst automatisch vollziehen, ist das bei der Zeitschaltuhr der Heizungsanlage noch längst nicht sicher. Die sollten wir unbedingt überprüfen. Ist diese noch auf Winterzeit programmiert, läuft die Heizung morgens eine Stunde länger als nötig. Wenn wir schon mal vor der Heizung stehen, prüfen wir am besten auch die grundsätzlichen Laufzeiten, oftmals lassen sich individuelle Wochenprogramme einstellen und vielleicht können wir die Anlage im Sommer auch ganz ausschalten, wenn z. B. das warme Wasser über einen Durchlauferhitzer bereitgestellt wird.
Noch etwas:
Die Jahre vergehen so schnell, wissen Sie wie alt Ihr Heizkessel ist? Älter als 20 Jahre, dann könnte sie schadensanfälliger werden. Noch haben Sie Zeit ein neues Heizsystem zu planen. Denken Sie auch an die CO2-Bepreisung, das heißt den Ausstoß von Treibhausgasen beim Heizen, denn die Kosten hierfür werden sich im Laufe der nächsten Jahre kontinuierlich erhöhen.
Fliesen, Holz, Teppich, Kork, Linoleum, Laminat … die Auswahl ist riesig. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Laminat und und Fliesen stehen in der Gunst ganz oben. In meinem Ankleidezimmer liegt ein geölter Korkboden. Zum ersten Mal nach meiner Kindheit hatte ich einen Korkboden im Bad meiner damaligen Londoner Dienstwohnung erlebt. Bis heute bin ich von der Wärme und Pflegeleichtigkeit begeistert. In meinem Bad heute sind Fleisen verlegt. Das ist immer gut und richtig. Diese Fliesen sind zudem auch rutschhemmend. Für das Thema seniorengerechtes Wohnen ist das ein Vorteil. (Nein, ganz so alt bin ich noch nicht.) Andererseits sind diese Fliesen arg schnell schmutzig. Aber davon wollte ich gar nicht erzählen. Im Gegensatz zum Korkboden bekomme ich im Bad immer kalte Füße. Die Räume liegen nebeneinander. Das Bad ist innenliegend ohne kalte Außenwände. Ringsum sind alle Räume geheizt. Trotzdem, hier kalte Füße, dort warme.
Das Bild zeigt zeilenweise von links nach rechts: Kunstfaserteppichboden, Tonfliesen, geölter Kork – Linoleum, Terrazzo, Wollteppich – geöltete Nadelholzdielen, Wollteppich, Feinsteinzeug.
Dann habe ich mein Messgerät aus dem Büro geholt und die Oberflächentemperaturen dieser und weiterer verschiedener Fußböden im Haus gemessen, die Lufttemperaturen natürlich auch. Obwohl es sich anders anfühlt, sind alle Fußböden gleich warm. Das kann ja auch nicht anders sein, wenn die Umgebung der Böden gleich warm ist. Klar, wir alle erleben es jeden Tag: verschiedene Oberflächen fühlen sich verschieden an.
Was bedeutet das denn in Bezug auf das Thema des Energiefensters? Die Böden sind doch tatsächlich alle gleich warm. Nun ja, es ist doch ganz einfach: Wenn ich mein Bad mit Fliesen auslege und keine kalten Füße mag, brauche ich eine Fußbodenheizung. (Nein, ich habe keine.) Wenn mein Wohnzimmer auch gefliest ist, sieht das zwar hübsch aus, muss aber nicht gemütlich sein – solange ich auch hier keine Fußbodenheizung habe.
Ok, wir haben verstanden. Wir legen jetzt überall dicke, weiche Wollteppiche aus…
Eigentlich ist es ja schon ein bischen peinlich drüber zu reden. Dennoch, denn es sind oft die einfachen Dinge, die das Leben einfacher machen – oder Energie sparen. Vorhänge vor Fenstern haben ja einen Sinn. Besonders in der dunklen Jahreszeit möchte man nicht das Gefühl haben, der Nachbar würde einem ständig ins Zimmer schauen. Tut er zwar nicht, aber das Gefühl ist da. Also wird der Vorhang zugezogen. Das sieht hübsch gemütlich aus und der Raumakustik tut es auch gut. Dem Musikgenuss steht nichts im Wege. Doch auf die Dauer wird es irgendwie fußkalt. Richtig kalt ist es zwar nicht, aber irgendwie zieht es am Boden. Die Heizung ist doch an.
Schauen wir einmal hin. Das spricht doch für sich selbst, oder? Es ist ein Plattenheizkörper mit Konvektionsrippen. Er gibt Wärme als Strahlung über die Fläche der Platte ab und über Luftzirkulation zwischen den Platten. Raumluft stiegt von unten durch den Heizkörper auf und? Genau, sammelt sich in der Fensternische.
Das Thermostatventil des sieht man rechts ober am Heizkörper – nicht. Es ist verdeckt durch den Vorhang. So kann es schwerlich die Temperatur des Raumes messen. Ihm ist es jetzt schön warm und dreht die Heizung runter.
Wundert’s, dass der Musikgenuss nicht so richtig klappt?
Was tun? Man könnte über die Art und Lage des Heizkörpers nachdenken. Das bedeutet allerdings größere Installtionsmaßnahmen. Das führt jetzt zu weit. Anstatt eines Vorhanges könnte ein Plissee oder eine Jalousie exakt in die Fensternische eingepasst werden. Den Vorhang einfach kürzen, funktioniert nur bedingt, denn auch hier verliert sich warme Heizungsluft in die Fensternische, der gewünschten Falten wegen.
Wirksam, aber weniger hübsch, ist diese Möglichkeit:
Diese Frage kann man nicht pauschal verneinen und nur mit Hilfe einer individuellen Beratung beantworten. Ob Heizen mit regenerativen Energien auch in Ihrem Haus möglich ist, hängt von einer Reihe zusammenwirkender Faktoren ab.
Allein der Ruf nach einer elektrisch betriebenen Wärmepumpe reicht nicht aus. Sie werden heute zwar fast schon standardmäßig eingebaut. Nicht selten müssen wir dann aber doch von Elektroheizungen reden. Andererseits können auch sie in Kombination mit guter, eventuell nachträglicher Wärmedämmung (außen oder auch innen) und großen Heizflächen wie Fußboden- und Wandheizung (oder beide kombiniert) sinnvoll sein. Wenn ein ehemaliger Heizölraum vorhanden ist, kann eine Holzpellets-Heizung die beste Wahl sein. Sie sehen, es ist nicht ganz einfach. Lassen Sie sich neutral beraten.
Im Altbau ist es oft nicht ganz einfach eine zeitgemäße Heizanlage mit niedrigen Vorlauftemperaturen einzubauen. Eine Wärmepumpe kann zwar höhere Temperaturen des Heizkreises bedienen, wird dann aber unwirtschaftlich und verliert ihren eigentlichen Sinn. Wenn aber auch weitere Renovierungsarbeiten anstehen, bieten sich Möglichkeiten, die weniger aufwendig sind als sie erscheinen mögen.
Der Trick ist, möglichst viel Fläche mit dann niedrigerer Temperatur zu heizen. Die klassische Fußbodenheizung bietet sich unter Umständen an, meistens aber eher nicht. Bleiben die Wände. Stellen wir uns die Fußbodenheizung einfach hochgeklappt vor. Das lässt sich einfach auf vorhandene Putzflächen oder, wie hier im Beispiel des Fotos, auf Trockenbauwänden montieren. Dazu werden Kupfer-, PE- oder Verbundrohre mittels Klippleisten an den Wänden befestigt und anschließend verputzt.
Der Putz ist idealerweise ein Lehmputz, weil er bestens geeignet ist, die Temperaturspannungen im Putz schadlos aufzunehmen und gleichzeitig die Wärme gut abzustrahlen. Verarbeitungstechnisch bietet Lehmputz zusätzliche Vorteile. Für den Hausmann wichtig: Da Lehm nicht chemisch abbindet, lässt er sich mit Wasser wieder anlösen. Das heißt, Baustellenschmutz kann ohne viel Mühe einfach weggeputzt werden. Beim Arbeiten in bewohnten Wohnungen ist das ein nicht zu unterschätzendes Argument.
„Abstrahlen“ haben wir oben gesagt. Eine Wandheizung ist eine besonders wirkungsvolle Strahlungsheizung. Da wir Menschen aufrechte Wesen sind, können wir von senkrechten Flächen bestens angestrahlt werden.