Klarstellung

Es ist nicht unsere Aufgabe der Politik die Kartoffel aus dem Feuer zu holen. Dennoch sein darauf hingewiesen:

Der Plan der Politik ist es, dass ab 2024 keine neuen Heizungen, die ausschließlich mit Öl und Gas betrieben werden, neu einzubauen. Das heißt, es dürfen sehr wohl weiterhin auch Gasheizungen eingebaut werden, allerdings sollen die mit angemessenen Anteilen regenerativer Energien kombiniert werden.

Das ist gar nicht so schwer. Ein gutes Heizsystem hat als zentrales Element einen Pufferspeicher für die Heizung und ggf. das warme Wasser. Der Pufferspeicher wird von der Gasheizung gespeist UND von thermischen Sonnenkollektoren. Das ist uralte, bewährte Technik. Der Kollege hat das bereits 1990 in dem linken der beiden Jahrhundertwendehäuser eingeplant. Erfunden hat er das nicht, sondern aus dem Produktkatalog einer Firma, die es auch heute noch gibt, abgeschrieben. Das Haus wurde nach der Modernisierung unter Denkmalschutz gesetzt.

Was hier gesagt werden will: Bange machen gilt nicht! Genau hinschauen hilft. Wir beraten Sie gerne.

Solaranlage im Winter?

Was eine Frage! Das ist doch allgemein bekannt.

Wirklich? Dann schauen wir mal. Die Fotos sind zugegebener Maßen schlecht, aber erkennbar. Was zeigen Sie? Es sind die Werte einer 18 Jahre alten thermischen Solaranlage zur Warmwasserbeitung in Aachen-Haaren am 07. Januar 2023. Die Bilder zeigen die von der Heizung gemessene Außentemperatur von 10 °C und die in der Solarstation angezeigten Temperaturen in dem Kollektoren, 53 °C, und im Warmwasserspeicher, 45 °C. Die Kollektoren sind einfache Flachkollektoren, der Speicher ein 290 l Speicher.

So sieht es von außen aus. Die Ausrichtung der Kollektoren: ca. 45 ° Neigung, Himmelsrichtung Südwest.

Noch Fragen?
Gerne hier.

Korrektur: Zur Zeit der Messung waren nur zwei der drei Kollektoren auf dem Dach.

Da stimmt etwas nicht

Wenn das Thermometer 18 °C anzeigt, aber das Thermostatventil auf üppige 25 °C eingestellt ist, ist entweder das Ventil gerade erst hochgestellt, oder – wie hier – stimmt etwas entscheidendes an der Heizanlage nicht.

Die Heizung befindet sich im Dachgeschoss, der Heizkörper drei Stockwerke tiefer im Erdgeschoss. Die Heizung schickt 50 °C Vorlauftemperatur in den Heizkreis, der Heizkörper erreicht kaum mehr als 30 °C. Einen hydraulischen Abgleich hat es nie gegeben. Die Heizrohre sind vor den Wänden in Fußleisten verlegt, ungedämmt. Es macht Sinn, wenn sich Fachpersonal an die Arbeit macht.

Jetzt ist die Zeit – Teil 2

Wir haben gerade beste Vorausetzungen, um zu prüfen, ob eine neue Wärmepumpe im alten Haus eine Chance hat. Es ist anständig kalt, so wie es sich für die Jahrezeit gehört. Wie machen wir das?

Mit einer Wärmepumpe soll die Vorlauftemperatur der Heizung nicht höher als 50 °C eingestellt sein. Aber wird es damit auch bei Kälte noch ausreichend warm? Das können wir jetzt einfach überprüfen, in dem wir die Vorlauftemperatur an der vorhandenen Heizung auf 50 °C begrenzen, wie mit dem Bild gezeigt. Wird es noch warm, ist alles gut und der Einbau einer Wärmepumpe kann konkret überlegt werden.

Wird es nicht ausreichend warm, ist noch nichts verloren. Wir können überlegen, ob wir uns für die paar Tage wärmer anziehen. Der Energieberater kann ausrechnen ob bzw. wie groß die Heizkörper verändert werden können, um bei niedriger Temperatur besser zu heizen. Vielleicht reicht auch ein hydraulischer Abgleich der Heizkörper, so dass diese nun alle gleichmäßig warm werden können. Und das ist noch nicht alles.

In jedem Fall sollte der erste Schritt jetzt gegangen werden: Testen mit 50 °C Vorlauftemperatur.

Wir praktizieren das zuhause schon die gesamt Heizzeit diesen Winter. Und es klappt – im Jahrhundertwendehaus. Die Heizkörper sind auf drei gestellt (oder niedriger). Die Räume sind unterschiedlich 17 -19 °C warm. Nur das kleine Lese- und Fernsehzimmer ist abends auf 20 °C beheizt – nur abends. Und ja, ich gebe zu, warme Pullis sind etwas feines.

Fenster = Sonnenkollektor

Vielleicht braucht es nur ein wenig Bewusstheit für die kleinen, alltäglichen, so vertrauten Dinge, damit das Energiesparen besser klappt. Dabei hilft es, Gewohntes aus einem ungewohnten Blickwinkel zu betrachten. „Perspektivwechsel“ wird das im Coaching genannt. Also schauen wir mal:

Die Bilder zeigen einen thermischen Sonnenkollektor, eine Solarleuchte und ein manuelles Lüftungsgerät in Kombination mit einer steuerbaren Wärmedämmung, ein Multifunktionsgerät. Der Einfachheit nennen wir es Fenster, hier Südwestfenster.

Es lässt Wärme in das Zimmer, wenn die Sonne scheint und die Jalousie nicht zugezogen ist. Mit Letzterer kann auch die Beleuchtungsstärke geregelt werden, also der Stromverbrauch durch elektrische Lampen. Wenn die Sonne beginnt in das Zimmer zu scheinen wird es sofort wärmer. Das elektronische Termostatvenil regelt den Heizkörper unmittelbar herunter. Heizenergie wird gespart. Bleibt die Jalousie allerdings geschlossen, kommt der Glashauseffekt nur dem Raum zwischen Fensterscheibe und Sonnenschutz zu Gute. Im Sommer kann das angenehm sein. Im Winter ist das zumindest nicht sonderlich intelligent.

Abends, wenn die Sonne nicht scheint und es kühl wird, bildet sich bei geschlossener Jalousie ebenfalls ein wärmedämmendes Luftpolster. Jetzt ist es gewünscht. Das Zimmer bleibt länger warm. Richtig, das ist nicht sehr viel, aber auch nicht wenig und das summiert sich.

Jetzt im Herbst und später im Winter ist es wohltuend, in der warmen Mittagssonne eine Pause zu genießen. Hoffentlich morgen wieder.

Strompreise

Kleine Motivation für mehr Sonnenenergienutzung: Nicht nur die Gaspreise sind in unangenehmer Bewegung, auch die Strompreise. Es macht Sinn, sich die Entwicklung grafisch, bildlich anzuschauen. Das hilft den Ernst der Lage zu begreifen, der im Täglichen doch so abstrakt ist. Dazu gibt es eine Reihe von Internetquellen. Wir haben beisspielhaft den Strom-Report gefunden.

Quelle: Strom-Report:
https://strom-report.de/strompreise/strompreisentwicklung/#boersenpreis-chart

Vor ein paar Tagen hatten wir eine Diskussion darüber, ob es vor dem Hintegrund der Strompreisentwicklung sinnvoll sei, mit elektrisch betriebene Wärmepumpen Gasheizung zu ersetzen, oder gar die derzeit viel gepriesenen „Infrarot-“ oder „Strahlungsheizungen“ zu installieren. Bei letzteren haben wir grundsätzlich Bedenken, solange sie nicht spezifisch für einen zeitlich und räumlich beschränkten Einsatzbereich gedacht sind. Ein Ort wäre zum Beispiel unter dem Schreibtisch in einem ansonsten kalten Büroraum, der nur für kurze Zeiträume genutzt wird.

Bei der genannten Wärmepumpe wird die Frage schon schwieriger. Es geht hier nicht allein um die übersehbare Preisentwicklung, sondern um die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Hier wird der Preis gemacht. Nein, nicht die Regierungen und die Energiekonzerne und Stadtwerke, sondern ebenso wir Bürger haben sehr lange die Zeichen nicht sehen wollen. Jetzt geraten wir in Zwickmühlen. Ein sicherlich in jedem Fall guter Ausweg ist das Nutzen der Sonnenenergie und zwar gleichzeitig elektrisch als auch thermisch.

Wenn es fußkalt ist…

… helfen auch einfache Dinge bzw. besser: Verhaltensweisen. Bei uns ist das Treppenhaus nicht geheizt, die Küche mit Essplatz aber schon. Eine fast schon als traditionell zu bezeichnende Wohnform, könnte man sagen. Ebenso traditionell die Ermahnung: „Tür zu! Es zieht.“ Wem kommt das bekannt vor?

Es funktioniert. Auch in unserem Ladenlokal in Brand ist es klug, die Tür zur Teeküche geschlossen zu halten. Dort wird nicht geheizt. Die kalte Luft würde in Richtung Schreibtsich „fließen“ und für klasse kalte Füße sorgen. Tatsächlich bewegt sich kalte und daher bekanntlich schwere Luft zäh fließend über den Boden. So kann gerne einmal ein Temperaturunterschied zwischen Fuß und Kopf von 2 bis 3 Grad entstehen, im ungedämmt Altbau auch mehr. Dann wird schnell die Heizung aufgedreht – und es ändert sich trotzdem nichts. Also nerven wir unsere Kinder weiterhin mit dem klassischen Spruch wie schon Generationen vor uns: „Tür zu!“ Moderne, offene Wohnformen machen das überflüssig. Fehlt dann noch der Windfang, lernen nicht nur die Kinder nichts mehr…

Wärmepumpe im Altbau?

Die Frage liegt auf der Hand. Überall werden Wärmepumpen zur Beizung eingebaut. Die Heizung im Altbau ist nicht mehr die jüngste und effizient ist sie auch nicht. Also warum bauen wir hier keine Wärmepumpe ein?

Als erstes schauen wir uns die Vorlauftemperatur der bestehenden Heizung an. Eine Wärmepumpe kann dem Heizkreislauf nur 45 bis maximal 55°C Vorlauftemperatur zur Verfügung stellen. Wenn höhere Temperaturen (wie auf dem Bild) nötig sind, liefert sie zwar die Wärme, mutiert aber immer weiter zur reinen Stromheizung mit immer geringerem Wärmepumpeneffekt. Nicht nur die Effizienz, sondern auch der Geldbeutel leiden zusehends. (Bitte Achtung vor Augenwischerei.)

Was ist zu tun, wenn diese erste Bedingung nicht erfüllt ist? Das Haus gründlich sanieren und wärmedämmen wäre natürlich klasse. Das geht nicht? Hm, geht nicht gibts nicht? Doch, gibts. Dann bleibt nur noch, die Heizflächen = Heizkörper möglichst groß zu vergrößern, denn es gilt die Regel: keiner Heizkörper – hohe Temperatur, große Heizfläche – niedrige Temperatur. Das geht meist recht einfach durch den Austausch von alten Heizkörpern. Besser wäre der Einbau von Wandheizungsflächen. Wie das funktioniert haben wir in den Altbau-FAQs beschrieben. Hier steht das ganze Thema ausführlicher beschrieben.

Fußbodenheizung fällt meistens aus, weil sie geringere Heizleistungen wie Wandheizungen haben. Sollte das eine oder das andere nicht ausreichen, können beide „Flächenheizungen“, wie sie zur Abgrenzung zu Heizkörpern genannt werden, mit einander kombiniert werden.

Kurz gesagt: Der ganze Trick, um eine Wärmepumpe zu nutzen, ist die Vorlauftemperatur der Heizung wie oben gesagt abzusenken, wie auch immer. Eine genaue, raumweise Wärmebedarfsberechnung ist hierbei unerlässlich. Nur sie zeigt die Spielräume und Optimierungsmöglichkeiten „hinreichend genau“. Pauschal abgeschätze Heizkörpergrößen sind eh von gestern.

Photovoltaik umweltschädlich? Teil 1

Eine absurde Frage nicht wahr – aber warum eigentlich? Die Frage ist durchaus berechtigt. Ein Artikel der „Tagesschau“ ist der Sache auf den Grund gegangen. Hier einige kurz ausgewählte Fakten.

Energetische Amortisation

Photovoltaik-Module haben in der Regel eine garantierte Lebensdauer von 25 – 30 Jahren. Tatsächlich halten sie länger. Die Leistung kann etwas nachlassen. Das ist aber insgesamt unerheblich. In Deutschland ist nach etwa 1 Jahr, die Herstellungsenergie eingesammelt – ohne dabei irgendwelche Stoffe zu verbrauchen.

Exkurs thermische Sonnenkollektoren: Tatsächlich höre ich immer wieder, dass auch diese ihre „Graue Energie“ niemals ernten könnten, weswegen es besser sei, die Gas- oder Ölheizung weiterzubreiben . Was ist das für ein dummes Zeug? Kann sich egal welche Heizung, die Brennstoff zur Wärmeerzeugung benötigt, jemals nur annähernd energetisch amortisieren?

Solaranlagen benötigen im Betrieb keine Brennstoffe, liefern aber Wärme oder eben auch Strom.

Regenduschen im Winter?

Reden wir über den Wasserverbrauch im Haus und damit über Energiebedarf. Regenduschen im Bad sind beliebt. Ein schöner Luxus, der seinen Preis hat: Der Wasserverbrauch einer durchschnittlichen Regendusche liegt bei 20 – 30 Litern pro Minute! Das sind 2 – 3 volle Eimer Wasser, was rund das Dreifache eines herkömmlichen Duschkopfes (Bild) ist. Bei 6 Minuten Duschzeit ergeben sich 120 – 180 Liter Warmwasserverbrauch.

Das ist keine Regendusche, funktioniert aber trotzdem.

Zum Vergleich: Eine Standardbadewanne fasst 180 – 220 Liter Wasser. Davon müssen wir das eigene Volumen abziehen, wenn wir sie füllen, sonst schwappt´s über. Sagen wir einmal 50 Liter (=50 kg), denn wir wollen ja nicht tauchen. So benötigt ein Vollbad 130 – 170 Liter warmes Wasser. Das kann länger als 6 Minuten genossen werden.

Es hieß doch immer: Duschen braucht weniger Wasser als Baden. Wie schnell sich das ändert.

Solange nicht kalt geduscht wird, bedeutet das Gesagte natürlich auch einen dreimal höheren Energieverbrauch für das Erwärmen des Duschwassers gegenüber einer früher einmal normalen Dusche. Ist das überhaupt relevant? Schaun wir mal. Statista.com bietet schöne Zahlen für unser Diagram:

„Ist ja alles gut soweit. Aber man wird ja wohl noch leben dürfen.“ habe ich die Tage erst wieder gehört. Wasserknappheit im Sommer, Energiepreise im Winter, Gasressourcen?

Ach ja, die Solaranlage zur Brauchwassererwärmung mit 70% Jahresdeckung rechnet sich nicht, höre ich auch regelmäßig. Bei derart hohem Wasserverbauch kann das schon sein…