Vor einiger Zeit hatten wir ja schon etwas zum Thema geschrieben: Austausch der Heizungsventile. Aktuell werden diese viel angepriesen/angeboten, am besten mit Handy-App. Dabei wird die einfache Regelbarkeit herausgestellt. Gehen wir aus dem Haus: schnell „runterdrehen“, wissen wir wann wir wiederkommen: schnell „hochdrehen“. Seien wir Vorsichtig! Ständiges Herumregeln an Thermostatventilen, nichts anderes sind auch die elektronisch gesteuerten, verursacht einen höheren Energieverbrauch. Das ist wie beim Fahrradfahren: ständig auf und ab fahren kostet Kraft, ruhiges Dahingleiten in der Ebene dagegen weniger. Ach ja, beim Autofahren gilt das übrigens auch.
Zurück zur Heizung: Bei unregelmäßigen Arbeitszeiten ist es richtig per App selbst zu regeln. Ansonsten aber gilt nach wie vor: einmal die Heizung und die Heizkörper ordentlich einstellen und dann in Ruhe lassen. Die elektronisch geregelten Ventile reagieren schneller und feinfühliger als die bisher gebräuchlichen. Das ist ein Vorteil. Das gilt allerdings nur, solange die Batterie mindestens halb geladen ist. Hier ist die Handy-App den elektronischen Heizungsventilen ohne App im Vorteil, denn sie zeigt den Batteriestatus an. Das bedeutet dann auch, dass im ganzen Haus Batterien verteilt und halbvoll gewechselt werden müssen. Dann können sie zwar weiter für anderes benutzt werden und das Auswechseln ist nicht ständig nötig, dennoch ein Grund zum Nachdenken. Fazit: Elektronisch gesteuerte Heizungsventile ja, aber – wie immer – mit Bedacht.
Ach ja, es brauchen auch nicht in jedem Zimmer 21 °C warm sein, wie auf dem Bild…
So lautet die Devise. Das Energiefenster war eine geraume Zeit geschlossen. Wir hatten uns das anders vorgestellt, aber gut: Jetzt machen wir weiter. Wie gehabt geht es hier um die vielen kleinen Tipps, die dann doch eine ansehnliche Einsparung bringen – zusammen genommen. Wenn wir bei den einzelnen (ja auch) Banalitäten aber doch weiter regelmäßig abwinken, mit dem längst klassischen Satz „Bringt ja eh nichts“, stimmt der Satz.
Die Situation auf dem Energiemarkt, gemeint ist der für uns Verbrauchende, war noch nie so angespannt wie derzeit. Nach so vielen Jahrzehnten, die wir alles nötige wissen… nein, ich lasse das jetzt.
„Es gibt viel zu tun. Packen wir´s an!“ – Wer erinnert sich?
und springen direkt rein in´s Thema Energieeffizienz: Die „Bundesförderung effiziente Gebäude, BEG“ bietet großzügige hilfen auch bei Einzelmaßnahmen. Es braucht keine komplette Sanierung des Hauses sein. Eine Übersicht bietet das BAFA hier als pdf-Datei. Die daraus entstehenden Fragen beantwortet in der StädteRegion und der Stadt Aachen gerne der altbau plus e.V..
Das altbau plus Energiefenster ist seit geraumer Zeit bei facebook zu finden. Parallel informieren wir hier mit einer klassischen Webseite – nicht jeder nutzt facebook – mit kurzen, auf den Punkt gebrachten Tipps und Informationenzum Thema Energiesparen im Altbau. Die Beiträge erscheinen in loser Folge, wenn wir es schaffen wöchentlich. Das schöne am Format einer Webseite ist, die bessere Übersichtlichkeit über alle Beiträge und die einfachere Suche bei bestimmten Fragen.
Unsere Geschäftstelle dargestellt als Thermografie. Das auf Kipp gestellte Fenster ist deutlich zu erkennen.
Das Energiefenster gibt ja den Blick auf kleine, einfache Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz frei. Dazu gehört auch die Frage, ob es sinnvoll ist, die alten, gebräuchlichen Heizkörperventile gegen neue, elektronisch geregelte auszutauschen. Man hört und liest ja durchaus widersprüchliches dazu. Eine Universalantwort wird es hier nicht geben, denn – wie meistens – „es kommt immer darauf an“. Dennoch lohnt es sich hinzuschauen:
Fangen wir vorne an. Heizungsventile tauschen wir keine aus, auch die Heizkörperventile bleiben wo sie sind, nämlich zwischen dem Heizungsrohr und dem Heizkörper. Wenn dieses Ventil ausgetauscht werden sollte, müsste das Wasser des Heizsystems zumindest soweit abgelassen werden, dass an unserer Stelle kein Heizwasser auslaufen kann. Das wollen wir aber gar nicht, das wäre ja nicht mehr einfach – wir brauchen es auch nicht.
Denn uns geht es heute tatsächlich gar nicht um das Ventil, sondern um seine Steuerung. Bekanntlich wird mit den Einstellungen des Ventils die Menge des Zuflusses an warmen Heizungswasser in den Heizörper geregelt. Wenn viel Wärme benötigt wird, ist das Ventil offen, wenn weniger Wärme benötigt wird, ist es weniger offen. Auf dem Ventil ist der Ventilkopf mit den möglichen Einstellungen montiert. Wenn die gesamte Heizungsanlage richtig eingestellt ist, steht er normal auf „3“. Um die Raumtemperatur abzusenken, wird „zugedreht“ (Richtung „1“) oder es wird „aufgedreht“ (Richtung „5“), wenn es wärmer sein soll. – Gut, das haben wir alle schon einmal gehört. Doch was geschieht eigentlich in dem Thermostatkopf?
Nachdem die Grundtemperatur des Raumes wie beschrieben eingestellt wurde, regelt das Thermostatventil die Feinsteuerung des Ventils. Das dient dazu, um die ständigen Temperaturschwankungen durch sich verändernde Bedingungen im und außerhalb des Raumes auszugleichen: also bei Sonneneinstrahlung zudrehen, wenn Besuch kommt oder ein Meeting stattfindet, auch zudrehen, wenn der Wind auffrischt oder die Sonne wieder hinter Wolken verdeckt ist, wieder aufdrehen usw.. Das Thermostatventil kann auf physikalischem Wege, also ohne Strom und Stellmotor, das Heizkörperventil öffen und schließen. Wir Nutzer des Raumes brauchen (und sollten) folglich nicht ständig am Ventilkopf „herumdrehen“, sondern lassen ihn besser in Ruhe. – Das hat sich nicht überall herumgesprochen…
Dieser alte, „klassische“ Thermostatventilkopf hat eine gewisse Trägheit. Im Gegensatz dazu können die neuen, „modernen“ elektronisch gesteuerten Ventilköpfe schneller und genauer reagieren. Zumindest ist das meine persönliche Erfahrung. Das tun sie durch elektronische Temperatursensoren und -regelung und durch einen batteriebetriebenen Stellmotor. Mit Genauigkeit lässt sich die Energieeffizienz verbessern. Umwerfend werden die Ersparnisse allein hierdurch eher nicht sein, aber das bekannte Kleinvieh macht ja auch Mist.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass nach dem Montieren der neuen Ventilsteuerungen Zugerscheinungen im Raum geringer waren und die Wärme gleichmäßiger verteilt scheint. Dadurch konnte ich die eingestellte Temperatur bis zu drei Grad absenken. Das spart dann schon Energie. Um ehrlich zu sein, vollständig richtig erklären kann ich das nicht wirklich, außer so: Wenn die elektronische Steuerung genauer misst und schneller reagiert, dreht es das Ventil öfter, aber weniger weit, auf bzw. zu. Die Regelung geschieht feiner. So kann der Heizkörper gleichmäßiger Wärme abgeben. Es wird nicht mehr so stark „Gas gegeben“ und „abgebremst“. Gleichmäßiges Fahren verbraucht ja auch weniger Sprit bzw. Kraft als das ständige gas-bremsen, gas-bremsen… Ich empfinde ds angenehmer.
Es gibt noch weitere Vorteile der elektronischen Heizkörperventilsteuerungen. Die Raumtemperaturen können – in angemessenen Grenzen – dem täglichen Lebensrythmus entsprechend programmiert werden. Wenn ich wärend der Arbeitszeit im Büro sitze, braucht mein Lesezimmer nicht so warm zu sein, als würde ich dort mein Glas Wein trinken. So können raumweise Temperaturprofile erstellt werden. Auch das verbessert die Energieeffizienz. Manche dieser „neuen“ Geräte können mit smart-home-apps kommunizieren. Es sollte aber auch hier nicht ständig an den Einstellungen herumgeregelt werden, obwohl es sich doch so schön mit dem Handy spielt.
Eines gibt es noch zu beachten: Während die bekannten, physikalischen Thermostatventile ohne Motor auskommen und entsprechend lautlos arbeiten, können, je nach Produkt, die elektrischen Stellmotoren leise oder sehr leise sein. Es tritt sicher eine gewisse Gewöhnung ein und das Geräusch hängt auch von der Leichtgängigkeit Ventile ab. Es macht Sinn erst neues „Heizungsventil“ zu kaufen und zu testen und dann die weiteren.
Eben „flatterte“ wieder einer der Designmöbel-Kataloge in´s Haus. Schöne Sachen schaue ich immer gerne an. Und da das Wetter gerade wieder Lust auf´s Draußensitzen macht, bin ich hier stecken geblieben:
Ob dieses Modell gerade gefällt, sei hier offen gelassen. Mir drängte sich eine andere Frage auf. Die Dinger sind ja angenehm, aber 1.500 Watt einfach so über die Terrasse, den Balkon in den Wind zu entlassen? Geht das nicht auch CO²-neutral? Mit Gas jedenfalls nicht, mit Ökostrom lieber auch nicht (viel zu schade), aber vielleicht mit einer PV-Anlage. Also rechnen wir mal:
Im Winter brauchen wir solche Heizgeräte eher nicht. Im Sommer wird es warm genug sein. Aber in Frühjahr und Herbst spielen sie ihre Qualität aus. Sagen wir an drei Abenden pro Woche drei Stunden pro Abend. Also nehmen wir an: 3 Std/Abend x 3 Abende/Woche an 6 Monaten im Jahr. Das sind dann 1.500 Watt x 216 Stunden = 324.000 Wh (Wattstunden) = 324 kWh (Kilowattstunden) – die durch eine Photovoltaik-Anlage ersetzt werden sollen.
Vorher eine Einordnung: Mit etwa 350 kWh können wir ein Jahr lang, also 12 Monate lang, kochen und backen. Mit ca. 320 kWh betreiben wir ein Jahr lang zwei Gefrierschränke gleichzeitig. Ein modernes, energiesparendes Wohnhaus benötigt weniger als 35 kWh/m² im Jahr. Der Verbrauch unseres Terrassenheizgerätes könnte dem nach 10 m² Wohnfläche heizen, die gesamte Heizperiode lang. Gut, das mögen statistische Spielchen sein – sind aber …
Wie erreichen wir den jetzt die CO²-Neutralität? Ein „Balkonkraftwerk“, eine Stecker-PV-Anlage wäre eine Möglichkeit. Sie haben in der Regel rund 300 bis 350 Watt Leistung, was über das ganze Jahr gesehen knapp 300 kWh Ertrag liefert. Hm, reicht nicht ganz. Auch wird die gesamte Stromausbeute des Jahres, also von 12 und nicht 6 Monaten, benötigt, um am Ende des Jahres noch immer nicht ganz bei Null CO² auszukommen. Besser wären also zwei solcher Anlagen mit den maximal erlaubten 600 W.
Die Solarmodule sind meist etwa 1,60 bis 1,80 m lang und 1 m breit. Sie brauchen nicht unbedingt am Balkongeländer befestigt zu werden, denn da sind sie nicht immer nur schön. Auch Stecker-Solar-Anlagen können auf den Dach oder an der Fassade angebracht werden. Sie dürfen halt nicht mehr als 600 Watt Leistung haben.
Die letzten Monate haben viele ins homeoffice geschickt. Manchen gefällt das, haben gute Möglichkeiten zuhause zu arbeiten und möchten das auch dauerhaft tun.
Das verändert den Energieverbauch durch mehr Licht und Computerbetrieb und vielleicht fällt auch die Heizungsabsenkung wärend der bisherigen täglichen Abwesenheit weg. Es wird auch mehr gelüftet. Es lohnt sich, über die Energieeffizienz zuhause neu nachzudenken.
Seid März 2020 hat altbau plus e.V. das Energiefenster bei facebook geöffnet. Jetzt, im Januar 2021 startet es auch hier. Als nächsten werden Beiträge übertragen und eine Struktur geschaffen, die ein gezieltes Suchen möglich macht. Dann sollen etwa wöchentlich neue Energiespartipps hinzukommen.
In regelmäßigen Abständen gibt es Tipps und aktuelle Informationen zu den Themen:
– energetisches Sanieren – barrierefrei Wohnen – Wohnen im Alter – ressourcenschonendes Sanieren
Wer facebook nutzt, findet das altbau plus Energiefenster hier oder direkt innerhalb von facebook: @altbauplus.energiefenster.